Investitionen in Sachwerte

Der charmante Reiz von Oldtimern, Münzen und Kunstwerken
In Zeiten schwindender Renditen erliegen viele Investoren den Verlockungen exotischer Geldanlagen. Tatsächlich lässt sich damit bisweilen viel Geld verdienen – aber auch viel verlieren.

Nicolas Dvorakberichtet: Anhänger der klassischen Geldanlage durchleben zumindest teilweise schwierige Zeiten: Festgeld und Obligationen rentieren kaum noch. Immerhin gab es ein Rally an den Aktienmärkten, das in den letzten Monaten jedoch in eine Seitwärtsphase übergegangen ist. Auf der Suche nach Rendite wagen sich viele Anleger deshalb auf Märkte vor, auf denen sich bisher vor allem Sammler und Spezialisten tummelten. Koi-Karpfen, Gemälde, Weine und Briefmarken werden dort ebenso gehandelt wie Bonsai-Bäume, Comics oder Oldtimer. Als Folge der Kapitalzuflüsse haben die Preise für diese Objekte stark angezogen, etwa auf dem Kunstmarkt. Der Branchenverband Tefaf vermeldete erst kürzlich mit rund 51 Mrd. € die höchsten jemals aufgezeichneten Umsätze im weltweiten Kunsthandel.

Die Geldanlage an der Wand
Investitionen in Kunstwerke lohnen sich vor allem deshalb, weil die Branche eigenen Regeln folgt und kaum vom volatilen Treiben an den Finanzmärkten betroffen ist. Ob es zu Staatsbankrotten oder Währungsturbulenzen kommt – Schöpfungen bedeutender Meister verlieren wohl nie ihren Wert, der dem intrinsischen Wert von Edelmetallen ähnelt. Hinzu kommt, dass es sich bei Gemälden oder Plastiken um Mobilien handelt, die sich prinzipiell auf der ganzen Welt verkaufen lassen.

Auf Interessenten, die den Schritt auf bisher unbekanntes Terrain wagen, warten allerdings beträchtliche Risiken. Galeristen dominieren den Primärmarkt für neugeschaffene Kunst fast nach Belieben, manipulierte Preise sind ein alltägliches Phänomen, es zirkulieren relativ viele Fälschungen, und über Marktteilnehmer und Vergleichspreise liegen häufig kaum sichere Informationen vor. Hat ein Investor all diese Klippen erfolgreich umschifft, belasten Gebühren für Galeristen und Auktionatoren, Zölle, Versicherungs- und Lagerkosten das
Budget. Kunstfonds sind in der Regel nur für sehr wohlhabende Privatpersonen empfehlenswert, nicht aber für den «kleinen Mann».
Der charmante Reiz von Oldtimern, Münzen und Kunstwerken

Wünsch Dir was: Exotische Anlagen können traumhaft sein, aber auch wie Seifenblasen zerplatzen. (Jörn Kaspuhl)

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