Schweizer Finger in malaysischem Korruptionsskandal

Gesperrte Konten in Singapur
Die Regierung in Kuala Lumpur zieht alle Register, um den grössten Korruptionsfall des Landes zu vertuschen. Singapur hat Bankkonten blockiert. Ein in Bangkok inhaftierter Schweizer ist Kronzeuge.

Manfred Rist berichtet: Im Zusammenhang mit laufenden Ermittlungen zum 1MDB-Skandal in Malaysia haben die Behörden in Singapur zwei Konten auf einer Schweizer Privatbank gesperrt. Gemäss Angaben der Polizei geht es um die Abklärung vermuteter Geldwäscherei. Zwischen den Singapurer Behörden und den Untersuchungsausschüssen in Kuala Lumpur, die sich mit dem Schuldenloch beim Staatsfonds und den suspekten Millionentransfers zugunsten des malaysischen Ministerpräsidenten Razak Najib befassen, bestehen seit geraumer Zeit enge Kontakte. Ein Gesuch um Aufklärung an die Adresse der malaysischen Zentralbank trägt die Unterschrift des Chefs des Singapurer Suspicious Transaction Reporting Office, Chua Jia Leng.

Eine politische Zeitbombe
Um welches Geldinstitut es sich handelt, bei dem Konten eingefroren wurden, ist offiziell nicht genau bekannt. Bekannt ist indessen, dass 1,1 Mrd. $, die von den Cayman-Inseln auf ein Konto bei der schweizerischen BSI Bank in Singapur überwiesen wurden, derzeit im Fokus der Ermittlungen stehen. Die Gelder bzw. Assets stammen aus dem Umfeld des 33-jährigen malaysischen Immobilieninvestors Jho Low. Es handelt sich um einen Busenfreund des malaysischen Regierungschefs, dem er 2009 bei der Errichtung des 1MDB-Staatsfonds zur Seite stand; 1MDB sitzt derzeit auf einem Schuldenberg von umgerechnet rund 11 Mrd. $.
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Sarawakreport
Sarawak

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