EZB erwirbt neu auch Infrastruktur-Bonds

«Quantitative Lockerung»

Die EZB kriegt nicht genug Staatsanleihen zusammen. Die Zentralbank weitet daher ihr Anleihekaufprogramm auf Infrastruktur-Firmen aus.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihr grosses Anleihen-Kaufprogramm Bonds grosser europäischer Energie- und Infrastruktur-Unternehmen aufgenommen. Unter anderem sind nun Anleihen des italienischen Versorgers Enel und des italienischen Stromnetzbetreibers Terna Teil des Programms, wie die EZB am Donnerstag auf ihrer Webseite mitteilte. Auch Bonds der österreichischen ÖBB-Infrastruktur AG, die unter anderem das gesamte Schienennetz der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) betreibt, können nun aufgekauft werden, ebenso Titel des slowenischen Autobahnbetreibers Dars. Die Kriterien für die Auswahl wurden nicht öffentlich gemacht.

Die Liste könne auf Grund geldpolitischer Erwägungen erneut verändert werden, teilten die Währungshüter mit. Insgesamt sind nun Bonds von 13 weiteren staatlichen oder halbstaatlichen Gesellschaften Teil des auf 1,14 Billionen Euro angelegten Kaufprogramms. Die Währungshüter wollen damit die Kreditvergabe im Euro-Raum ankurbeln und der Konjunktur auf die Sprünge helfen. Die Idee: Banken sollen weniger in diese Titel investieren und stattdessen mehr Kredite an die Wirtschaft vergeben. Die Inflation soll auf diese Weise wieder in Richtung der knapp zwei Prozent Teuerung gehievt werden, die die EZB als förderlich für die Wirtschaftsentwicklung ansieht. Im Juni waren die Preise im Währungsraum nur um 0,25 gestiegen.

Dr. Jan Tomaschoff www.w-t-w.org/en/dr-jan-tomaschoff/

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