Nicht ganz ernst gemeinte Goldanlage

Sabine Oberpriller berichtet: In Japan sind zerbrochene Lieblingstassen schnell verschmerzt, denn dank Kintsugi, einer traditionellen Reparaturmethode für Keramik, gewinnt das kaputte Stück zusätzlich an Wert. Dabei werden die Bruchstücke mit einem speziellen Lack zusammengefügt, in den feinstes Goldpulver eingestreut wird. Megan Pflug, Designerin aus Brooklyn, hat ein japanisches Fertig-Kit für Kintsugi ausprobiert – und dabei allergisch auf den Lack reagiert: Das traditionelle Rezept enthält ein Baumharz, das ähnlich giftig ist wie Efeu. Inzwischen hat die Profibastlerin Pflug eine verträglichere Variante der goldenen Klebmasse entwickelt.

Auf ihrer Website meganpflugdesigns zeigt sie in einem Video, wie das funktioniert: Anstelle von Baumharz verwendet sie Epoxidharzkleber und verrührt ihn mithilfe eines Zündhölzchens mit Goldpulver auf einem alten Brett zu einer goldenen Masse. Das Mischverhältnis: Auf etwa einen Flaschendeckel voll Kleber kommt ein haselnussgroßer Klecks Goldpulver. Die Masse wird mit dem Zündholz dünn auf die Bruchstellen aufgetragen, und die Scherben werden so lange zusammengedrückt, bis der Kleber getrocknet ist.
Repariere Geschirr mit Gold

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