Chinas Hunger nach Europas Firmen

Chinas Finanzmogule greifen nach Europas FirmenInvestitionsstandorte

Seit dem Jahr 2000 sind europäische Unternehmen für 46 Milliarden Euro in chinesische Hände übergegangen. Langsameres Wachstum in China verstärkt den Expansionsdrang. Nicht alle sind damit glücklich.

Nach Europa reisen? Das tut Guo Guangchang, der Vorstandschef der Fosun-Gruppe, Chinas größtem privatem Investmentkonglomerat, regelmäßig. Erst vor zwei Wochen war er wieder in Deutschland, in Frankfurt und in Berlin. Guo hat bereits in Europas größter Volkswirtschaft investiert, zum Beispiel in die BHF Bank und die Modemarke Tom Tailor.

Schon bald dürfte „Chinas Warren Buffett“, so der Spitzname des Unternehmers, auf seinen Einkaufstouren in Europa allerdings mehr Wettbewerber und Mitbieter aus dem eigenen Land treffen. Einer aktuellen Studie des Merics China-Instituts in Berlin und der Rhodium-Gruppe zufolge rollt eine „neue Welle“ chinesischer Investitionen über Deutschland und Europa.

Die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt entwickelt sich schneller als erwartet zu einer „treibenden Kraft globaler Kapitalströme“, schreiben die Autoren in der Untersuchung. „Eine neue Ära chinesischen Kapitals ist angebrochen“, heißt es in der Studie „Chinesische Direktinvestitionen in Europa“, die der „Welt“ vorliegt. Sie wird am Montag in Brüssel und am 2. Juli in Berlin vorgestellt.

Allein in Deutschland Übernahmen für sieben Milliarden Euro

Seit der Jahrtausendwende, so zeigen die Autoren, sind die chinesischen Investitionen in Europa von nahezu Null auf 14 Milliarden Euro im Jahr 2014 gestiegen. Zwischen 2000 und 2014 seien mehr als 1000 Neugründungen, Fusionen und Übernahmen im Umfang von 46 Milliarden Euro erfolgt.
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