Nehmen und Geben

Leistungsbilanzen: Globales Geben und Nehmen
Amerikaner und Briten verbrauchen jenes Geld, das Europäer und Chinesen sparen. So oder ähnlich könnte eine Kurzbeschreibung der Weltwirtschaft lauten. Doch welches der beiden Lager fährt besser?Grafik

Wie sind diese Zahlen zu interpretieren? Die Frage entzweit Ökonomen. Pauschal Überschüsse als gut und Defizite als schlecht zu beurteilen, zielt an der Sache vorbei. Zwar wird die Summe aller Überschüsse und Defizite, deren Anteil am weltweiten Bruttoinlandprodukt von 4,3% im Jahr 2007 auf geschätzte 2,9% in diesem Jahr sinken dürfte, oft als Indikator für globale Ungleichgewichte und Risiken herangezogen. Daraus müsste aber der Schluss gezogen werden, dass jedes Land eine ausgeglichene Leistungsbilanz anstreben sollte. Das wäre jedoch ökonomisch wenig sinnvoll, zumal die Allokation von Kapital in jene Weltregionen, wo es am produktivsten eingesetzt werden kann, durchaus wünschbar ist, indes zwangsweise mit dem Aufbau von Überschüssen und Defiziten verbunden ist. Dieser wohlstandsfördernden Wirkung wird entgegengehalten, dass Defizite finanziert werden müssen mit grenzüberschreitendem Kapital, was dazu führt, dass sich ökonomische Schocks rascher von einer Weltregion in andere ausbreiten – eine generelle Nebenwirkung der Globalisierung.
Globales Geben und Nehmen

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