DIW warnt vor Graccident

Schuldenkrise:  DIW warnt vor unabsichtlichem Euro-Aus Griechenlands

Griechenland soll im Euro bleiben, fordert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Ohne klare Strategie aber könnte ein Euro-Austritt bald unfreiwillig geschehen.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warnt vor einem unbeabsichtigten Austritts Griechenlands aus der Eurozone. „Die Gefahr eines Graccident ist hoch, und wird mit jedem Tag ohne eine klare Strategie für Griechenland größer“, sagte der Ökonom. Athen sitze mit einem brennenden Feuerzeug auf dem Pulverfass, sagte Fratzscher. „Jede Fehlentscheidung kann in den kommenden Wochen die Lage in Griechenland zur Explosion bringen. Die Regierung hat jeglichen Vertrauensvorschuss verspielt.

Das Kunstwort Graccident besteht aus Greece (Griechenland) und dem englischen Wort für Unfall (Accident). Gemeint ist ein eher versehentliches Schlittern in den Euro-Ausstieg, der nicht bewusst herbeigeführt wird, sondern durch einen eventuellen Bankrott des griechischen Staates unvermeidbar wird.

Der DIW-Chef sagte außerdem, Athen müsse nun als allererstes das Vertrauen der Finanzmärkte und der europäischen Partner zurückgewinnen. „Die größte Gefahr ist, dass die Kapitalflucht der griechischen Bürger das Bankensystem und damit das Land in den Kollaps zwingen wird.“ Die Athener Regierung müsse ein klares Signal senden, dass sie den Reformprozess fortsetzen wird, und dass ein Schuldenschnitt und ein Grexit keine Optionen sind.
DIW warnt vor unabsichtlichem Euro-Aus Griechenlands 
Greek Financial Crisis

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