Notenbankgeld für alle?

Ideen für ein neues monetäres Regime

Das Geldsystem steht in der Kritik. Als Reformen werden unter anderem zwei Massnahmen diskutiert: erstens die Möglichkeit, jedermann Zugang zu Einlagen bei der Notenbank zu gewähren; zweitens die Abschaffung von Bargeld. Was ist davon zu halten?
Erfüllen Notenbanken, Geschäftsbanken und andere Finanzintermediäre ihre volkswirtschaftlichen Aufgaben effektiv und effizient? Die Einschätzung zu dieser Frage hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Vor allem der Bankensektor wird seit der Finanzkrise kritischer beurteilt als zuvor. Auf der Basis eines breiten gesellschaftlichen Konsenses werden Finanzinstitute daher zunehmend stärker reguliert. Die Sicherung ihrer Standortvorteile wird politisch nicht mehr gleich stark gewichtet wie noch in früheren Zeiten.

Öffentliches Misstrauen
Auch an der Geldpolitik oder am Geldsystem wird Kritik geübt. Im Euro-Raum haben die Zweifel an der Stabilitätskultur der Europäischen Zentralbank (EZB) neuen Auftrieb erhalten, weil sich die EZB zu einem Programm des «Quantitative Easing» durchgerungen hat. In der Schweiz wurde der Nationalbank bis zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses vorgeworfen, dass sie im Interesse der Exportindustrie unter dem Vorwand der Deflationsbekämpfung unvertretbare Bilanzrisiken eingehe. Diese und ähnliche Kritiken führten zur (letztlich verworfenen) «Goldinitiative», die eine starke Einschränkung der geldpolitischen Flexibilität vorsah.
Notenbankgeld für alleBargeld Kasse Franken Geld

Sollte Bargeld dereinst abgeschafft werden, wie bisweilen gefordert, würden auch Kassenschubladen obsolet.

Musiker überfällt Notenbank

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.