Wer überwacht einen «Europäischer Währungsfond»?

Griechenland und die Troika
Streit um die «Männer in Schwarz»

Zum Kurs der neuen griechischen Regierung gehört die Kritik an der Troika. Doch ganz so einfach lässt sich diese nicht zum Verschwinden bringen.

Nicht nur für Griechen personifizieren sie die verhasste Sparpolitik: die «Männer in Schwarz», jene meist in dunkle Anzüge gekleideten Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank EZB und des Internationalen Währungsfonds IMF, die als Troika die Hilfsprogramme ausgehandelt haben und periodisch deren Umsetzung prüfen. Nun hat der neue griechische Finanzminister Janis Varoufakis angekündigt, sein Land wolle nicht mit diesem Technokraten-Gremium über ein neues Abkommen verhandeln, sondern direkt mit den hinter ihm stehenden Institutionen und Ländern.

Immer wieder thematisiert wird zudem, ob es für Hilfsaktionen im Euro-Raum überhaupt den IMF brauche und nicht besser eine Art «Europäischer Währungsfonds» zu schaffen wäre. Allerdings würde sich dann die Frage stellen, wer die Überwachung übernehmen würde. Hinter dem bisherigen Beharren von Staaten wie Deutschland und der Niederlande auf einer IMF-Beteiligung steht nicht zuletzt die Befürchtung, dass die EU-Kommission alleine zu nachsichtig im Umgang mit den Hilfsempfängern wäre. Für grössere Reformen sind somit dicke Bretter zu bohren, was trotz griechischem Druck nicht innert weniger Wochen erfolgen dürfte.
Streit um die Männer in Schwarz

Dr. Jan Tomaschoff  www.w-t-w.org/en/dr-jan-tomaschoff www.cartoongallery.eu

Dr. Jan Tomaschoff

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