Wird Yellen vom schwarzen Schwan gebissen ?

Krisenvermeidungspolitik des Fed

Nassim Talebs Buch «The Black Swan» hat eine Generation von Fondsmanagern geprägt. Es geht darin um Ereignisse, die unwahrscheinlich sind und deren Wirkung gross ist. Wie der Zufall es wollte, ist das Buch genau ein Jahr vor der Finanzkrise 2008 erschienen. Was zuerst als interessante philosophische Lektüre galt, wurde nach dem Kollaps von Lehman Brothers zur Beschreibung der Realität des Wall-Street-Alltags. Der «Black Swan» ist seither zur Metapher für unwahrscheinliche, jedoch massiv wirkungsvolle Ereignisse am Finanzmarkt geworden. Interessanterweise hat sich seither auch eine starke Bewegung entwickelt, die solche Ereignisse mit allen Mitteln vermeiden will. Ausschlaggebend sind dabei die Notenbanken, die, angeführt von der Vorsitzenden der amerikanischen Federal Reserve, Janet Yellen, immer aggressiver gegen das Risiko von Black Swans vorgehen. Als Folge davon gehen die Anleger mittlerweile davon aus, dass Black Swans weniger gefährlich sind, weil die Notenbanken im Gegensatz zu 2008 heute genau wissen, was sie zu vermeiden haben. Das ist bis vor kurzem auch gutgegangen. Doch die jüngsten Ereignisse am Erdölmarkt haben unter Anlegern das Gefühl eines Black Swan erweckt. Der Preis von Erdöl ist innert wenigen Wochen von rund 100 $ je Fass auf knapp 60 $ gesunken. Über die Gründe wird zwar immer noch heftig debattiert. Klar ist jedoch, dass es sich hier um ein sehr unwahrscheinliches Ereignis mit grosser Wirkung handelt. Problematisch an der ganzen Angelegenheit ist laut Fondsmanagern, dass die Folgen sehr weitreichend sein könnten.
Yellen wird vom schwarzen Schwan gebissen
Black Swan

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