Japan startet neue Runde im globalen Währungskrieg

Anleihekäufe

Mit ihrer Ankündigung noch mehr Geld zu drucken, bringt die Notenbank in Tokio die Märkte in Wallung. Der Yen bricht ein, der Dow Jones steigt auf einen Rekordwert – und die EZB hat ein neues Problem.

Für einen erfolgreichen Feldzug braucht es den richtigen Moment zum Losschlagen und noch dazu die passenden Waffen. Gemessen an diesen beiden Kriterien hat die Bank von Japan (BoJ) alles richtig gemacht. Tokios oberste Währungshüter kündigten am Freitag völlig überraschend an, ihre Geldpolitik drastisch zu lockern. Die Bank von Japan will noch mehr Yen in die Märkte pumpen und das Volumen der Staatsanleihenläufe erhöhen.

Die Finanzmärkte wurden von dieser Strategie komplett überrumpelt. An den Devisenmärkten verlor der Yen zum Dollar rund drei Prozent und stürzte auf das tiefste Niveau seit 2007. Auch zum Euro verlor der Yen gut zwei Prozent. Solche kräftigen Bewegungen zeigen den großen Überraschungseffekt. Am Devisenmarkt werden täglich rund fünf Billionen Dollar umgeschlagen, damit ist er der liquideste Markt überhaupt.

„Mit ihren drastischen Maßnahmen hat die Bank von Japan die nächste Runde im globalen Währungskrieg eröffnet“, sagt Lena Komileva, Strategin beim unabhängigen Analysehaus G+ Economics in London. Sie versuche den Yen abzuwerten und sich so im globalen Kampf gegen Stagnation und Deflation gegenüber den anderen Notenbanken einen psychologischen Vorteil zu verschaffen. „Jetzt geht es darum, wer die Kosten der globalen Abschwächung trägt.“

EZB befindet sich in einer Art Wartestellung
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Currency War

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