Der Wind hat gedreht. Die Finanzmärkte bewerten die Aussichten für die Weltwirtschaft neu, das Vertrauen in die Allmacht der EZB schwindet. Die nächste Systemkrise geht von Europa aus.
Die Finanzmärkte gelten als die Seismographen für die Weltwirtschaft. So gesehen müsste der freie Fall der Renditen zehnjähriger Bundesanleihen auf zuletzt 0,72 Prozent eine Depression vorwegnehmen – nicht nur in der Eurozone. Die massive Fluchtbewegung in Qualität erinnert an die Bankenkrise 2008. Auch damals fürchteten Anleger, die Weltwirtschaft könnte in eine Depression stürzen. Der jüngste Einbruch des Ölpreises der Sorte Brent auf unter 84 Dollar pro Fass verstärkt diese Befürchtungen.
Draghis Bluff fliegt auf