Standpunkt Hans-Werner Sinn
Nach Auffassung von Hans-Werner Sinn hat die EZB ihr Mandat überschritten, indem sie eine fiskalische Regionalpolitik macht.
In den vergangenen Wochen gab es viele Schlagzeilen über Deflationsrisiken in Europa. Möglicherweise werden diese vorgeschoben, um ein riesiges fiskalisches Subventionsprogramm lancieren zu können.
Hohe Erwartungen führen leicht zu Enttäuschungen. Diese Erfahrung musste am letzten Donnerstag auch die Europäische Zentralbank (EZB) machen. Mario Draghi, ihr Präsident, hat den Leitzins unverändert gelassen und trotz aller Kritik den Beginn der schon längere Zeit avisierten Wertpapierkäufe angekündigt. Die Notenbank werde zunächst sogenannte Covered Bonds und etwas später auch forderungsunterlegte Wertpapiere erwerben, hiess es. Dabei sollen die Qualitätsanforderungen so drastisch gesenkt werden, dass Medien die fraglichen Papiere als «Müll» bezeichnen.
Strategie der EZB ist abenteuerlich