Ich bin nicht Schuld! Ich wusste von nichts!

Prozess gegen Raoul Weil: Erste Positionsbezüge vor der Jury

Die Anklage lässt sich im Fall Weil noch nicht in die Karten blicken. Dessen Verteidigung setzt dagegen auf eine riskante Strategie und stellt Raoul Weil als weit entfernt vom «unwichtigen» US-Geschäft dar.

Effizienz gegen Komplexität: So könnte man den Verlauf der Eröffnungsplädoyers von Anklage und Verteidigung umschreiben, die am Dienstagnachmittag im Prozess gegen den ehemaligen UBS-Spitzenbanker Raoul Weil vorgetragen wurden. Während Staatsanwalt Mark Daly in seinem rund 30-minütigen Auftritt im Wesentlichen die in der Anklageschrift vom 12. November 2008 gegen Weil vorgebrachten Punkte wiederholte und sich an ein relativ einfaches Skript hielt, verlor sich der Anwalt von Raoul Weil, Aaron Marcu, mit seinen detaillierten, beinahe zwei Stunden lang anhaltenden und von wenig aussagekräftigen Folien begleiteten Ausführungen wiederholt.

Mitgehangen, mitgefangen
Damit tat sich die Verteidigung am Ende des ersten langen Prozesstages vor einer sichtlich müden Jury wahrscheinlich keinen Gefallen. In den kommenden Tagen und Wochen wird nun die Frage vorwärts und rückwärts erörtert, zu welchem Grad ein Topmanager eines Konzerns – vorausgesetzt, dass er nicht selber Gesetze gebrochen hat – für kriminelle Handlungen von Angestellten seiner Firma, ob er nun darum gewusst hat oder nicht, zur Verantwortung gezogen werden kann.
Erste Positionsbezuege vor der Jury

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

Harm Bengen

Suchen:  für weiter Artikel mit Raoul Weil

Ein Gedanke zu „Ich bin nicht Schuld! Ich wusste von nichts!

  1. Pingback: Ehemaliger UBS-Banker bekennt sich schuldig | W-T-W

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.